25.09. – 07.10.2016
Einsatz des augenärztlichen Teams im Krankenhaus des katholischen Ordens „Mother of the Holy Cross“, Tansania, Puma
Teilnehmer:
Dr. Christiane Schilling (Augenärztin)
Dr.Frank Klemm (technischer Mitarbeiter, Vorsitzender Verein „Vision for Puma“ e.V.)
Ramona Sellke (OP- Schwester)
Maximillian Rasch (Werkstudent)
Einsatzbericht:
Wie schon der Einsatz im Juni/Juli diesen Jahres, war auch dieser Einsatz mit Schwierigkeiten verbunden. Das begann bereits im Vorfeld, als durch das Medical Council of Tanganyika neue Bedingungen für die Arbeitserlaubnis festgelegt wurden. So war ab 20.09.2016 eine online Registrierung für die Ärzte gefordert, bei der sämtliche Dokumente eingepflegt sein mußten. Die Beschaffung dieser Dokumente in der kurzen Zeit war fast unmöglich, ließ sich jedoch unter Mithilfe der entsprechenden Stellen (polizeiliche Meldestelle, Landesärztekammer, Landesverwaltungsamt, Dolmetscherbüro) noch am letzten Tag vor der Abreise realisieren. Allerdings hatte die entsprechende Website eine Störung und ließ keine Übermittlung der Dokumente zu.
Unsere Reise begann also mit einer ziemlichen Verunsicherung. Wir trafen uns in Berlin Tegel, wo erst mal ein großes Umverteilen des Gepäcks sowie eine massive Überredungskunst bzgl. des Übergepäcks (einschließlich der dringend georderten chirurgischen Sachen) erforderlich waren. Der Flug mit der KLM mit Zwischenlandung in Nairobi gestaltete sich ohne Probleme, jedoch fehlten am Flughafen in Kilimandscharo/Arusha zunächst unser Fahrer und dann noch 4 wichtige Koffer. Nach entsprechender Reklamation und Diskussion wurde uns die Ankunft der Koffer für den Folgetag versprochen. Daraufhin beschloß Pater Joseph, unser Fahrer, nach Rücksprache mit dem Kloster, daß wir die Nacht über in Arusha verbringen und erst am nächsten Tag mit vollständigem Gepäck nach Dareda starten sollten.
In Dareda wurden wir wie immer sehr herzlich von den Schwestern und Kindern empfangen. Wir begangen bereits am ersten Abend mit der Sprechstunde, die bis 20 Uhr ging. Am nächsten Morgen setzten wir diese bis 11 Uhr vormittags fort. Patienten wurden untersucht, mit Brillen versorgt und zur Operation in Puma einbestellt. Am Folgetag ging unsere Fahrt nach Gehandu weiter, wo diesmal 15 Patienten auf uns warteten.
Nach dem Mittagessen fuhren wir dann weiter nach Puma, wo wir mit Beginn der Dunkelheit eintrafen. Wir bezogen unsere Zimmer, aufgrund der ungünstigen Koordination mit der Anwesenheit von 2 Teams erwies es sich als Glücksumstand, dass Resident Martin (chirurg. Kollege) derzeit auf Heimaturlaub weilte und seine Räume zur Übernachtung zur Verfügung standen. Da das Chirurgenteam vor uns bereits seine Entscheidung hinsichtlich des OP-Saales getroffen hatte, blieb uns nur eine größere Räumaktion, um den ungewohnten Saal I für den nächsten Tag zum Operieren fertig zu machen. Das Abendessen mit dem Chirurgenteam beendete diesen Tag.
Am nächsten Tag stand für die Ärzte die Frage nach der Arbeitserlaubnis an 1. Stelle. Es war zunächst nicht genau zu eruieren, wie weit die Erlaubnis vorhanden war, so dass wir uns erstmal mit Einräumen und Sortieren der mitgebrachten Medikamente, Verbrauchsmaterialen und Brillen beschäftigten. Pater Antonius und Pater Manoel versicherten uns, dass es keine Probleme geben würde und wir doch arbeiten dürften. Also begannen wir zunächst in der Ambulanz.
Auch in den folgenden Tagen hatten wir keine Arbeitserlaubnis in der Hand. Steffen entschloß sich, dennoch zu operieren, da seine Unterlagen ja rechtzeitig eingereicht und Patienten aus Dareda den weiten Weg zur Operation auf sich genommen hatten. Erst am vorletzten Tag bekam Christiane die sehnlichst erwartete Verlängerung ihrer Arbeitserlaubnis per Mail, für Steffen waren weder eine Erlaubnis noch die vor Monaten eingereichten Unterlagen aufzutreiben.
Entgegen den sonstigen Erfahrungen blieb der tägliche Patientenzulauf konstant bzw. steigerte sich anfangs von Tag zu Tag. Insgesamt haben wir in den 1,5 Wochen 260 Patienten in der Ambulanz untersucht, 35 Operationen durchgeführt (25x Cataract-OP, 6 Pterygien, 1 Ptosis- OP, 1 Enukleation, 1 perforierende Verletzung 1 Nachstardiszission), 57 Brillen ausgeteilt und wieder sehr viele Augentropfen ordiniert.
Der bürokratische und zeitliche Aufwand durch die zunehmende Anzahl an versicherten Patienten war deutlich erhöht, es waren mehrere Dokumente pro Patient vom Arzt für die Versicherung auszufüllen. Da uns außer für die Cataract-Operationen keine aktuellen Preislisten vorlagen, richteten wir uns nach den alten Vorgaben. Hier sollte im Vorfeld der nächsten Reise das Kloster uns über Änderungen informieren sowie die unterschiedlichen Formulare für die Versicherten nach Operationen, Medikamenten und Brillenausgabe mit entsprechenden Hinweisen bereitstellen.
Die neue Leitung der Blindenschule in Ikundu ist sehr an einer augenärztlichen Betreuung interessiert und ging ausgesprochen fürsorglich mit den Kindern um. Wir konnten 21 Kinder sowie Ihre Betreuerin untersuchen, die mitgebrachten Brillen und eine Blindenschreibmaschine (organisiert durch Dr. Schiller) übergeben. Einige Kinder wurden mit Brillen versorgt.
Am Sonntag erfolgte nach Gottesdienst und Mittagessen der Ausflug nach Singida und an die Salzseen. Die Versorgung und Verköstigung im Kloster war wie gewohnt hervorragend, die Transporte mit Pater Joseph und Bruno, und die Zusammenarbeit mit dem Personal des Krankenhauses verliefen reibungslos und zur Verabschiedung bekamen wir neben herzlichen Dankesworten und – Liedern wieder reichlich Geschenke. Die Tage waren gut mit Arbeit ausgefüllt und die Zeit verging sehr schnell.
Der Ambulanzneubau im Kloster schreitet voran und während unseres Aufenthaltes wurde gerade der Dachstuhl aufgesetzt. Beide Pater Antonius und Mutter Melania versicherten uns die Fertigstellung und den Einzug in das neue Gebäude für das nächste Jahr im Mai.
Ermöglicht wurde auch dieser Einsatz wieder durch die Unterstützung von Sponsoren und Firmen. Erwähnen möchten wir u.a. Geuder „Die Plattform“, Bausch und Lomb, Omnivision, Thea Pharma, Human Optics, Graupner, Möller-Wedel, Ursapharm, Afidera, sowie die vielen privaten Spender bei denen wir uns speziell auch im Namen unserer Patienten vielmals dafür bedanken.
25.06. – 10.07.2016
Einsatz des augenärztlichen Teams im Krankenhaus des katholischen Ordens „Mother of the Holy Cross“, Tansania, Puma
Teilnehmer:
Frau Dr. Andrea Huth, Augenärztin, Teamleitung (5.Einsatz)
Frau Dr. Marina Müller, Augenärztin (2. Einsatz)
Frau Alexandra Freund, OP-Schwester (2.Einsatz)
Frau Katharina Dumke, Optikerin (3. Einsatz)
Einsatzbericht:
Gleich vorweg: dieser Einsatz war nichts für schwache Nerven. Aber beginnen wir am Anfang:
Gestartet wurde in Berlin Tegel, dort waren alle noch guten Mutes und voller Vorfreude nach den Erlebnissen des Vorjahreseinsatzes. Bei tropischen Temperaturen streikte zwar kurzzeitig das Förderband der Koffertransportanlage, aber das muss ja keine Bedeutung haben. Die erste Überraschung gab es dann in Tansania am Kilimanjaro Airport: 2 Gepäckstücke fehlten. Da es sich um Koffer voller Medizinprodukte handelte, war das nicht gerade unerheblich. Nach Reklamation am zuständigen Schalter und ausgiebigem Austausch von Telefonnummern, u.a. auch von unserem einheimischen Fahrer Peter, fuhren wir mit ihm zunächst wie vereinbart zur Missionsstation nach Dareda, hoffend, dass am Folgetag das Gepäck auftaucht.
In Dareda wurden wir wie immer sehr herzlich von den Schwestern und einigen wenigen Kindern empfangen (Ferienzeit), kulinarisch verwöhnt und konnten erholsam schlafen. Am nächsten Morgen starteten wir pünktlich in der bestens vorbereiteten Ambulanz, 43 Patienten wurden untersucht, 11 Patienten wurde die Empfehlung zur Cataract- Operation gegeben mit der Bitte, dafür nach Puma zu kommen.
In der Zwischenzeit war unser Fahrer Peter erfolgreich im Wiederbeschaffen der verlorenen Koffer, allerdings musste unsere Weiterfahrt nach Puma durch die zeitliche Verzögerung auf den Folgetag verschoben werden. Officer Emanuel aus Dareda verständigte die Missionsstation in Gehandu, dass auch dort Patienten erst am Folgetag gesehen werden könnten, leider ist aber niemand vorstellig geworden. So kamen wir am Dienstag zügig voran und waren gegen Mittag in Puma, trotz der Verspätung mit wie immer herzlicher Begrüßung und bester Verköstigung.
Regulärer Start der Ambulanz- und OP- Tätigkeit war wie geplant am Mittwoch, dem 29.6., mit dem gewohnten hohen Patientenandrang zu Beginn eines Einsatzes, nur war nun eine Augenärztin durch einen grippalen Infekt schwer gehandikapt. Mit Antibiotika, Redeverbot und viel Selbstdisziplin hat sie diese Situation gemeistert. Als Krönung des Ganzen erwies sich unsere OP- Maschine als bockig, weder Zureden noch Schläge halfen bei den teilweise kuriosen Verhaltensweisen und haben alle Teammitglieder einige Nerven gekostet.
Nach Rücksprache mit Kollegen in Deutschland und dem zuständigen Vertreter der Firma haben wir die Maschine zur Durchsicht nach Deutschland zurückgenommen. Leider waren sämtliche Beschriftungen des zugehörigen Koffers nutzlos und wir nahmen diesen mit zerbrochenem Schloss vom Band in Berlin Tegel. Kommentarlos, denn nach den Rückflügen mit reichlich Verspätung fehlte jegliche Energie für Reklamationsgespräche am Flughafen
Insgesamt haben wir in den 2 Wochen 343 Patienten in der Ambulanz untersucht, 57 Operationen durchgeführt (48 Cataract-OPs,4 Pterygien, 3 Lid- OPs, 2 Enukleationen), reichlich Brillen ausgeteilt und Augentropfen ordiniert. Diese Zahlen bedeuten einen beachtlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren und erklären sich durch viel Regen in diesem Jahr mit nachfolgenden guten Ernten, was Geld für Operationen und Behandlungen bedeutet. Auch die Zahl der Krankenversicherten ist deutlich angestiegen (ja, auch hier hält die Bürokratie Einzug, stellenweise waren in der Ambulanz 4 bis 5 Dokumente vom Arzt für die Versicherung auszufüllen, was einen doch sehr an deutsche Verhältnisse erinnert).
Der negative Nebeneffekt sind nun staatlich vorgeschriebene Preise für alle Operationen und Prozeduren, die ungefiltert auch an nichtversicherte Patienten weitergegeben werden. Beispielsweise kostet eine Cataract-OP nun 70.000 Tans. Schillinge (ca. 35 €), zuzüglich Gebühren für Vor- und Nachuntersuchung sowie Übernachtung – vor 6 Jahren wurde noch ca. die Hälfte verlangt.
Das Thema Bezahlung ist bei den humanitären Einsätzen von „Vision for Puma/ Tansania e.V.“ und Interplast Germany wiederholt Diskussionspunkt und steht eigentlich im Gegensatz zu den Prinzipien der Vereine; während unseres Einsatzes hatte ich nicht nur einmal Diskussionen mit Verwaltungsangestellten und Bruder Emanuel (Geschäftsführer des Krankenhauses und aktuell ranghöchster anwesender Bruder im Kloster) über dieses Thema, wurde aber um des lieben Friedens willen gebeten, die neuen Preise zu akzeptieren. Sicherlich spielt es für das Kloster eine Rolle, staatlich vorgegebene Preise nicht zu untergraben und dafür Sanktionen zu riskieren, zu dieser Thematik würde ich mir jedoch generell mehr Offenheit bereits im Vorfeld wünschen.
Neben den arbeitsintensiven Wochentagen hatten wir 3 freie Tage (Samstag, Sonntag und einen Feiertag, den 7.7.), die wir mit eindrucksvollen Ausflügen zu den Salzseen der Umgebung, auf den Markt in Singida und zum Klostergarten Kinahara verbrachten. Besonders erlebnissreich war eine Fahrt im Dalladalla zur Blindenschule in Ikungi (zweitgrößte Einrichtung in Tansania, in der u.a. Albinokinder unterrichtet werden). Trotz Ferienzeit und nur noch spärlich anwesenden Kindern konnten wir uns ein gutes Bild von den vorhandenen Gegebenheiten machen, 16 der sehbehinderten Kinder haben das Angebot einer kostenlosen Untersuchung angenommen und konnten z.T. sehr sinnvoll mit Brillen versorgt werden.
Die Versorgung und Verköstigung im Kloster war wie gewohnt hervorragend, die Transporte mit Peter, dem Fahrer des Klosters und die Zusammenarbeit mit dem Personal des Krankenhauses verliefen reibungslos und zur Verabschiedung bekamen wir neben herzlichen Dankesworten und – Liedern wieder reichlich Geschenke.
Wie immer gingen die 2 Wochen schnell vorbei, neben den beschriebenen Widrigkeiten bleibt erneut eine tiefe Zufriedenheit mit den erreichten Ergebnissen sowie eine Vielzahl an unbezahlbaren Momenten. Und ich bin mir sicher: nächstes Jahr sind wir wieder dabei.
Nochmals ein riesiges Dankeschön an mein Team! Danke auch allen Sponsoren und Unterstützern.
Glauchau/Halle im Juli 2016
27.06. – 10.07.2015
Einsatz des Augenteams in der katholischen Missionsstätte „Mother of the holy cross“, Tansania
Teilnehmer:
Frau Dr. Andrea Huth
Frau Dr. Marina Müller
Frau Dr. Gisela Meister
Frau Alexandra Freund, Op-Schwester
Frau Katharina Dumke, Optometristin
Einsatzbericht:
Der Hinflug gestaltete sich durch Flugausfälle des Zubringers aus Berlin etwas spannend, aber letztendlich konnten alle Teammitglieder den Flug nach Tansania antreten. Abgeholt wurden wir in bewährter Weise von Bruno, dem Fahrer des Klosters, mit einem Jeep. Unsere erste Station war wie immer Dareda. Hier wurden sowohl Patienten mit Brillen versorgt als auch entzündliche Augenerkrankungen behandelt und Patienten, bei denen eine Operation erforderlich war, nach Puma bestellt. Sogar eine Chalazion- OP konnte unter einfachen Bedingungen durchgeführt werden. Für Patienten, die sich die Operation bzw. den Transport nach Puma nicht leisten können, wurde dies aus Spendengeldern übernommen bzw. organisiert.
Die 2. Station war Gehandu, wo ebenfalls jedesmal Patienten auf uns warten. Die Untersuchungen dort sind durch fehlenden Strom und Instrumente noch einfacher gehalten, aber auch hier finden sich Patienten, die nach Puma bestellt werden.
Am 29.6. 15 erreichten wir abends Puma und wurden herzlich empfangen. Da sich der Großteil der Jungen und Mädchen in den Ferien befand, war es nur eine kleine Gruppe an Sängern, wofür sich das Kloster mehrfach entschuldigte. Bereits an diesem Abend lernten wir das anwesende Chirurgenteam von Interplast kennen, deren Einsatz sich mit unserem um 4 Tage überschnitt.
Der folgende Tag war für den Aufbau der Gerätetechnik und Vorbereitung der OP-Instrumente eingeplant. Bereits am Nachmittag wurden die ersten Patienten untersucht und die ersten Op´s durchgeführt. An den folgenden Tagen war für uns immer in der Ambulanz und im OP zu tun: 227 Untersuchungen und 35 Augen- Op´s. Zusätzlich ergab sich die Möglichkeit, beim Chirurgenteam zu hospitieren, was sich in den Folgetagen als sehr nützlich erwies, da 3 chirurgische Patienten weiterbetreut werden mußten und die clinical officers des Klosters nicht immer bzw. nicht immer alle anwesend waren. Probleme mit der Einteilung der OP – Säle und dem vorhandenen Personal sind nicht aufgetreten, die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde überwiegend als positiv empfunden.
Am Sonntag, den 5.7.15 fand in Singida ein besonderes Ereignis statt. Wir wurden eingeladen, an einer Bischofs-Weihe teilzunehmen, was sicher eine sehr seltene Gelegenheit ist. Schätzungsweise 500.000 Gäste waren anwesend und machten die Weihe zu einem unvergesslichen Erlebnis. Da sich die Zeremonie bis in den Abend hinzog, waren keine weiteren Ausflüge möglich, dies kompensierten wir jedoch mit einem Spaziergang nach Kinahara am Montag- Nachmittag.
Bis zum 8.7. 15 führten wir geplante Operationen durch, am 9.7. wurde alles abgebaut, im OPD verstaut und die Inventur durchgeführt. Am Nachmittag sollte die Rückfahrt nach Dareda erfolgen. Nach einem oppulenten Mittagessen mit Mutter Melanie und Pater Pius wurden wir wie immer sehr herzlich verabschiedet und reichlich beschenkt. Mutter Melanie bedankte sich im Namen der Patienten und Klosterangehörigen für die wertvolle und unentgeltliche Arbeit der Vision for Puma- Mitglieder und bat uns, im nächsten Jahr wieder zukommen.
Die Rückfahrt mit Zwischenübernachtung in Dareda verlief problemlos, Peter fuhr uns mit dem Bus des Klosters bis zum Kilimanjaro Airport. Unser Gepäck war aufgrund der Entscheidung, den von uns verursachten Müll zur Entsorgung mit nach Deutschland zurückzunehmen (und durch die vielen Geschenke) reichlich gefüllt. Es sollte grundsätzlich vermieden werden, daß sich unnütze oder unbrauchbare Geräte und Utensilien anstauen bzw. vor Ort nicht sachgerecht entsorgt werden. Auch solche Überlegungen sollten bei der Arbeit von Vision for Puma berücksichtigt werden.
Insgesamt war das Patientenaufkommen im Vergleich zu den Vorjahren eher durchschnittlich. Zudem war der Dienstag, 7.7.15 ein Feiertag, an dem kaum Patienten erschienen. Die relativ guten OP – Zahlen (35 Augen-OPs und 15 allgemeinchirurgische Eingriffe) resultieren teilweise aus der Mitbetreuung chirurgischer Patienten, spiegeln so aber den hohen Bedarf an ärtzlicher Arbeitskraft wider und bestätigen die Wichtigkeit der Einsätze von Interplast und Vision for Puma.
Folgend Fotoimpressionen des Einsatzes vor Ort:
17.08. – 29.08.2014
Einsatz des Augenteams in der katholischen Missionsstätte „Mother of the holy cross“, Tansania
Teilnehmer:
Frau Dr. Christiane Schilling, Suhl, ehemalige Chefärztin (4. Einsatz)
Herr Dr. Georg Kleintges, Buxtehude , Augenarzt (3. Einsatz)
Frau Gabriela Bolze, Chemnitz, Op-Schwester (2.Einsatz)
Frau Anne-Kathrin Hinze, Brandenburg, Assistenz (1. Einsatz)
Einsatzbericht:
Vom 17.8.2014-29.08.2014 fand wieder ein Einsatz eines Augenteams von Vision for Puma in Tansania statt. Am Flughafen erwartete uns nicht der Fahrer des Klosters, sondern wir wurden von Pater Antonius und Pater Joseph abgeholt. Unsere erste Station war wie immer Dareda. Hier konnten wir sowohl Patienten mit Brillen versorgen als auch entzündliche Augenerkrankungen behandeln. Patienten, bei denen eine Operation erforderlich war, wurden nach Puma bestellt. Wir untersuchten und behandelten in Dareda 60 Patienten.
Am 18.08.2014 fuhren wir noch am späten Nachmittag ohne Zwischenstop in Gehandu nach Puma und erreichten am Abend das Kloster Mother of the Holy cross. Dort wurden wir wie immer herzlich empfangen.
Der folgende Tag begann zunächst mit dem Aufbau der Gerätetechnik und Vorbereitung der OP-Instrumente. Außerdem konnten wir schon die ersten Patienten untersuchen. Die Folgetage waren für uns sowohl in der Ambulanz als auch im OP mit einer Menge Arbeit ausgefüllt. Unter Mitwirkung unseres Helfers und Dolmetschers Paolo wurden in der Ambulanz 286 Patienten untersucht. 47 Operationen konnten wir innerhalb der 7 Operationstage durchführen. Den größten Anteil machten wie immer die Katarakt-Operationen aus, bei denen der Anteil, die wir als Phacoemulsifickation durchführen konnten, eine deutliche Steigerung zeigte. Unsere Arbeit wurde durch Wasser- und Stromausfälle etwas erschwert. Zu einer zeitlichen Kollision mit dem Chirurgenteam kam es aufgrund eines Busunfalls mit über 40 Verletzten und 3 Toten, der die gesamte Planung im OP durcheinander brachte. Bemerkenswert erscheint in diesem Zusammenhang, wie unkompliziert die Koordination unter allen Beteiligten stattfand.
Am Sonntag, den 24.08.2014 fand in Puma ein besonderes Ereignis statt. Pater Pio aus Brasilien wurde feierlich in sein Amt in Puma eingeführt. Nach dem Gottesdienst gestalteten viele Gemeindeangehörigen eine fröhliche bunte Zeremonie mit Tänzen, Gesängen und Überreichungen von Geschenken, u.a. Haustiere wie mit Blumen geschmückte Ziegen und Hühner an Pater Pio. Das Miterleben der Feier entschädigte uns für den ausgefallenen Sonntagsausflug nach Singida. St. Josephs besuchten wir kurz am 26.08.2014 nach der Arbeit.
Insgesamt konnten 285 Patienten untersucht und mit Medikamenten versorgt werden. Wir führten 47 Operationen durch, wobei die Kataraktoperationen mit 36 die größte Anzahl ausmachten.
Die Tage in Puma gingen wie immer sehr schnell vorbei und am 28.08.2014 wurden wir feierlich durch Mutter Melania, die Padres Pio, Joseph, Priester Cosmo und die Schwestern und Schülerinnen des Klosters verabschiedet und wir fuhren am Mittag zurück nach Arusha zu unserem etwas anstrengenden Heimflug.
Finanzielle Aspekte:
Für den ehrenamtlichen Einsatz übernahm der Verein Vision for Puma die Transportkosten und spendete Geldmittel für die Unterbringung und Verköstigung in der Mission. Eine weitere Spende erging an die Mission zum Aufbau, Erweiterung und Einrichtung der Ambulanz. Zu unserem Einsatz konnten wir diesmal 110 neue Brillen mitbringen, die durch die Fielmann AG Niederlassung Suhl gesponsert wurden. Für eine größere Medikamentenspende danken wir der Fa. Omnivision.
Sämtliche Verbrauchsmittel, wie Arzneimitteln, Medizinprodukten, OP-Bedarf und sonstigen Verbrauchsmitteln wurden aus Spenden an die Vision for Puma gedeckt, die teils als Geldspenden, teils auch als Sachspende gezielt zum Einsatz in Tansania gebracht wurden.
Zusammenfassend schätzen wir ein, dass unser Einsatz einer Vielzahl von Patienten Hilfe gebracht hat, die nicht anderweitig vorgehalten wird. Wir danken der Mission für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung und bereiten den nächsten Einsatz für 2015 vor. Dann werden uns auch die Geräte, die sich im Container auf dem Weg nach Daressalam befinden, wie neues OP-Mikroskop, Spaltlampe, Refraktometer, Dampfsterilisator etc. die Arbeit weiterhin erleichtern.
Artikel, Klinoskop Q4.2014 (PDF, 500 KB)
19.05. – 28.05.2014
Einsatz des Augenteams in der katholischen Missionsstätte „Mother of the holy cross“, Tansania
Teilnehmer:
Dr. Frank Klemm, Berlin, Teamleitung, Vorsitz Vision for Puma e.V. (6.Einsatz)
Frau Dr. Christiane Schilling, Suhl, ehemalige Chefärztin (3. Einsatz)
Herr Dr. Eckhard Becker, Oranienburg, Augenarzt (1. Einsatz)
Frau Ramona Sellke, Brandenburg, Op-Schwester (4.Einsatz)
Frau Dr. Petra Bock, Glienicke, Assistenz (1. Einsatz)
Einsatzbericht:
Das Augenteam flog am 17.05. um 6.30 Uhr vom Flughafen Berlin-Tegel mit der Fluggesellschaft KLM über Amsterdam nach Kilimanjaro, Tansania.
Die Ankunft in Kilimanjaro war am 17.5.2014 abends. Am Flughafen wurden wir von Peter, Fahrer der Mission, abgeholt. Die Zwischenübernachtung erfolgte in der Mount Meru Game Lodge in Arusha. Am Folgetag fuhren wir weiter in das ca. 280 km entfernte Dareda. Die Novizinnen des Klosters führten zur Begrüßung eine reizende Darbietung mit Gesang und Tanz auf, der durch Perkussion unterstützt wurde. In Dareda befindet sich eine Außenstelle des Klosters mit einfacher augenärztlicher Untersuchungsmöglichkeit. Der Medical Officer Paschal half uns beim Übersetzen am nächsten Tag in der Ambulanz.
Am 19.05. und 20.5. untersuchten wir 61 Patienten, die mit Medikamenten und Brillen versorgt wurden. Patienten mit Indikationen für operative Eingriffe (10 Fälle), sowie Indikationen für Folgeuntersuchungen wurden zu unserem Einsatz nach Puma terminiert.
Die nächste Station des Einsatzes war Gehandu, was etwa 100 km von Dareda entfernt auf einer Hochebene liegt. In Gehandu sind keine gerätetechnischen Möglichkeiten für augenärztliche Untersuchungen vorhanden, so dass wir auf einfachste Mittel angewiesen waren. Dafür hatte der dort tätige Medical Officer Emanuel Patienten einbestellt und stellte uns diese mit Krankengeschichte vor, was sehr hilfreich war. Wir untersuchten innerhalb von knapp 2 Stunden 17 Patienten. Teilweise erfolgte eine medikamentöse Behandlung, teilweise wurde ein Zweittermin in Puma zur Folgediagnostik oder auch zur OP (7 Fälle) vereinbart.
Schließlich erreichten am Dienstag wir den Hauptsitz des Klosters „Mother of the Holy Cross“ in Puma gegen Abend. Wir wurden auf das Herzlichste durch Mutter Melania, Pater Antonius, Pater Joseph sowie einer großen Schar von Nonnen und Novizinnen begrüßt. Die Zeremonie mit Gesang und Tanz war anrührend. Wir begannen nach dem Empfang sofort damit, die Augenabteilung aus einem halbjährigen Schlafzustand in Aktionsbereitschaft zu versetzen. Dafür musste sämtliches Op-Material incl. Op-Mikroskop, Phako-Maschine, Op-Stühle und Instrumentarium in den ca. 50 m entfernten OP getragen und aufgebaut werden. In der Ambulanz (OPD) mussten Geräte gefunden, ausgepackt, entstaubt, sortiert und aufgebaut, teilweise repariert und kontrolliert werden. Gegen 22.00 Uhr saßen wir spät und voller Spannung auf den morgigen Tag zum Abendessen gemeinsam mit Pater Josef und einem kleinen Chirurgenteam, bestehend aus Dr. Wolfram Demmer und Vincent Maertin (Student).
Unser Kommen war durch vorbeitete Flyer (Dank an Dr. Schiller) sowie Aushänge in der Umgebung angekündigt worden. Im OPD fand die Sprechstunde statt, die tatkräftig von den dortigen Medical Officer Paolo, Abel und Ruben unterstützt wurde. Patienten mit Op-Indikationen wurden entweder am gleichen Tag operiert oder für die Folgetage in den Op terminiert. Insgesamt wurden 346 Patienten untersucht, mit Medikamenten versorgt, auf Operationen vorbereitet oder mit Brillen versorgt. Die im Vorjahr erreichte Rekordzahl konnte wegen der ausgeprägten Erntetätigkeit nicht erzielt werden.
Die Op-Tätigkeit startete am 21.5. nachmittags. Der späte Beginn setzte sich leider auch an den Folgetagen fort. Bedingt durch Probleme mit der Sterilisation, die zum Teil organisatorischer Natur und zum Teil auch durch kompletten Gerätedefekt verursacht waren, mussten leider Op-bedürftige Patienten auch auf den Folgeeinsatz im August terminiert werden. Trotzdem konnte eine Op-Zahl von 37 erreicht werden. Das Spektrum reichte von KataraKt-Op`s, die in den meisten Fällen als ECCE mit Hinterkammerlinse ausgeführt wurden, über Ptosis-Op, Pterygien, Bindehautdeckung bei Ulkus, Trachom bis zur Enukleation.
Ein typischer Tag in der Sprechstunde verlief wie folgt:
Gegen 9.00 Uhr suchte meistens Schwester Ramona die frisch operierten Patienten auf dem Gelände des Krankenhauses zusammen. Sie waren an den Augenverbänden und an den weißen Op-Kappen, die tapfer bis zum Folgetag getragen wurden, leicht erkennbar. Patienten, die sich erstmalig vorstellten, wurden von der Mission registriert, bekamen eine Papp-Karteikarte, in der Name, Alter, Wohnort und Religion sowie Stammeszugehörigkeit notiert und das aktuelle Körpergewicht eingetragen wurde.
Um die Übersicht zu behalten, registrierten wir alle Patienten nochmals per Excel-Tabelle. Diese Aufgabe übernahmen Frank und Petra. Unter zu Hilfenahme der Dolmetscher wurde die Anamnese erhoben, der Visus geprüft und schließlich die augenärztliche Untersuchung vorgenommen. Dabei haben sich Christiane und Eckhard einige wichtige Anweisungen an der Spaltlampe in Landessprache Kisuhaheli angeeignet.
Die augenärztliche Untersuchung umfasste neben der Spaltlampenuntersuchung, Refraktionsmessung, Keratometrie,Ultraschall-Biometrie und auch B-Bild-Ultraschall, was bei maturen Katarakten und Augentumoren sehr wichtig war, sowie die Tonometrie. Schwester Ramona bereitete unterdessen den Op vor, sobald sterilisierte Instrumente zur Verfügung standen, wurde begonnen. Christiane und Eckhard teilten sich die Arbeit im Op und in der Sprechstunde tageweise untereinander auf.
Mittags fand immer eine kurze Pause statt, für die die Mission belegte Brote, Kuchen und Getränke bereitstellte. Nachmittags war meist weniger Andrang. Die Sprechstunde dauerte durchschnittlich bis 18-19.00 Uhr. Auch am Sonnabend war regulärer Arbeitstag, am Sonntag wurden lediglich dringliche Patienten wie z.B. postop. Patienten und Hornhautulcera angesehen.
Den Ablauf im Op kann man sich folgendermaßen vorstellen:
Die für die Op geplanten Patienten mussten zunächst auf dem Gelände des Krankenhauses gesucht werden (Schwester Ramona und Schwestern des Krankenhauses). Dann warteten sie auf bereitgestellten Stühlen, erhielten Tropfen bis sie an der Reihe waren. Der Operateur holte sich selbst die Patienten und legte sie passend auf den Op-Tisch. Schwester Victoria, lt. Op-Schwester von Puma, oder auch Schwester Mnene, unterstützten uns dabei nach Kräften. Das Anästhesieverfahren war in der Regel die Retrobulbär-Anästhesie. Diese wurde von ausnahmslos allen Patienten mit ergebener Ruhe ertragen. Auch während der Op lagen die Patienten derart still, wie man es in Deutschland nur von allgemeiner Anästhesie kennt. Während die Anästhesie zu wirken begann, haben Schwester Ramona und der Operateur den neuen Tisch aufgebaut, und sich steril gemacht. Somit hatte man deutlich längere Wechselzeiten, als in einem gut organisierten Augen-Op in Deutschland, so dass man höchstens zwei Patienten pro Stunde und oft auch weniger behandeln konnte. In Afrika geht alles langsamer, was auf Kishuaheli pole pole bedeutet und eigentlich das geflügelte Wort schlechthin ist.
Nach Ende des Op-Programmes wurden die Instrumente auch meist unter Mitwirkung des Operateurs aufbereitet und schließlich von Ramona in die Kästen sortiert und zur Sterilisation bereitgestellt. Da oft zu diesem Zeitpunkt die Schwestern des Krankenhauses bereits Dienstschluss hatten, konnten die Augen-Sachen oft erst am Folgetag sterilisiert werden. Oft wurde den chirurgischen Instrumenten auch die Priorität vor den Augeninstrumenten verliehen, so dass der Augen-Op erst am Mittag starten konnte und entsprechend lange dauerte.
Am Ende des Einsatzes erfolgte die vollständige Inventur, sowie das sachgerechte Verstauen und Sichern unserer Instrumente, der Medikamente, Brillen und nicht zuletzt der Op-Verbrauchsmittel wie Messer, Viskoelastika und Intraokularlinsen. Dies ist unerlässlich, um den nächsten Einsatz entsprechend vorbereiten zu können. Die Dinge, die wir nicht mitbringen, sind dann auch definitiv nicht vorhanden. Unterbrochen wurden diese Arbeiten von noch notwendigen Untersuchungen neuer Patienten.
Finanzielle Aspekte:
Die Vorbereitung der Reise wurde durch Mitglieder des Vereins „Vision for Puma“ organisiert. Einen Teil der verwendeten Arzneimittel, Medizinprodukte und Brillen konnten ca. 4 Wochen vor Reisebeginn per Paketdienst DHL versenden.
Der Einsatz erfolgte von allen Teilnehmern engagiert, unter Einsatz der eigenen Freizeit und ohne Vergütung. Der Verein übernahm die Transportkosten und spendete Geldmittel für die Unterbringung und Verköstigung in der Mission. Eine weitere Spende erging an die Mission zum Aufbau und Erweiterung sowie Einrichtung der Ambulanz.
Sämtliche Verbrauchsmittel von Brillen, über Arzneimitteln, Medizinprodukten, Op-Bedarf und sonstigen Verbrauchsmitteln wurden aus Spenden an den Verein gedeckt, die teils als Geldspenden, teils auch als Sachspende gezielt zum Einsatz in Tansania getätigt wurden.
Danksagung:
Hiermit möchten wir uns bei allen Unterstützern dieses Einsatzes in Puma, Tansania herzlich bedanken. Ohne ihre Unterstützung wäre dieser wie auch alle anderen Einsätze nicht möglich gewesen. Davon hängt die augenärztliche Versorgung in der Region alleinig ab, da viele Patienten derart mittellos sind, dass sie weit entfernte Einrichtungen nicht aufsuchen können.
Im Folgenden möchten wir uns besonders bei folgenden Spendern bedanken:
Afidera GmbH, Abbott, Beaver, Alcon GmbH, Bausch und Lomb, Biocon GmbH, Eye-concept Fielmann AG, Geuder GmbH, Human Optics AG, Polytech-Domilens GmbH, Röger-Optik, Dr. Mann Pharma, Oculentis GmbH, Visitec, Thea-Pharma, Graupner, Krankenhaus Glauchau, Augentagesklinik Oranienburg,
16.06. – 28.06.2013
Einsatz in Puma unter Mithilfe von Dr. Christiane Schilling, Dr. Andrea Huth, OP-Schwester Ramona Sellke und Dr. Frank Klemm.
Einsatzbericht:
Vom 16.06. – 28.06.2013 weilte erneut ein Augenteam bestehend aus Dr. Andrea Huth (Augenärztin Glauchau, 3. Einsatz), Dr. Frank Klemm(Vorstandsvorsitz Vision for Puma Berlin, 5. Einsatz), Dr. Christiane Schilling (ehemalige Chefärztin der Augenklinik Suhl, 2. Einsatz) und Schwester Ramona Sellke (Kranken/OP- Schwester Brandenburg, 4. Einsatz) in Dareda, Gehandu und Puma (Tansania, Katholisches Kloster, Mother of the Holy Cross). Erstmalig wurde dieser Einsatz durch den Verein „Vision for Puma e.V“ organisiert, der auch die Kosten für Medikamente, medizinisches Verbrauchsmaterial sowie sämtliche Reisekosten trug.
Das Team flog mit Qatar Airlines von Berlin aus. Da nicht nur Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial sondern auch eine von der Fa. Geuder gesponserte Phakomaschine mitzunehmen war, wurde im Vorfeld schon Übergepäck angemeldet und dieses auch bis über das Limit ausgereizt. Die Mitarbeiter von Qatar Airlines zeigten sich dabei ausgesprochen entgegenkommend und kulant. Leider konnten deshalb für die bereits vor Ort praktizierende Unfallärztin Dr. Mägerlein die gewünschten Dinge (Bücher, Fixateure) aus Gewichtsgründen nicht mehr mitgebracht werden.
Das Team wurde schon von Fahrer des Klosters, Bruno, am Flughafen erwartet. Die Autofahrt gestaltete sich unangenehmer als erwartet, da ein längerer Abschnitt der neuen Strasse (Arusha bis Babati) wegen Reparaturarbeiten gesperrt war. Zum Glück überstanden nicht nur die Teammitglieder sondern auch die Technik unbeschadet die Holperstrecke der alten Strasse. In Dareda erfolgte der herzliche Empfang durch Schwestern und Schüler in gewohnter Weise. Nach Aufbau der Geräte in der Ambulanz fand ein Besuch bei Officer Emanuels Familie mit Begrüßung seines kleinen Sohns Everest statt.
Am nächsten Tag warteten schon sehr viele Patienten in der Ambulanz, was sicher der Ankündigung durch Dr. Klaus Schiller mittels Plakaten zu verdanken war. Es wurden an den 1,5 Tagen 95 Patienten untersucht. Darunter befanden sich 12 Kataraktpatienten, die zur Operation nach Puma bestellt wurden. Für die bedürftigen OP-Patienten organisierte Emanuel einen Transport. Die Kosten wurden durch Spenden aus Deutschland gedeckt. Trotzdem erschienen einige Patienten nicht zur geplanten OP. Auch in Gehandu warteten deutlich mehr Patienten als beim letzten Einsatz.
Bei unserer Ankunft in Puma am späten Nachmittag erwartete das Team eine Überraschung, es durfte das neu gebaute Gäste-Haus einweihen. Es erfolgte dann der Aufbau aller Geräte in der Ambulanz und im OP. Am ersten Arbeitstag in Puma fanden sich über 100 Patienten in der Ambulanz ein, von denen 93 behandelt wurden. Am Nachmittag konnten schon die ersten Operationen durchgeführt werden. Das neue Phakogerät (Megatron) bewährte sich von Anfang an gut. Die weiteren Tage gestalteten sich ebenfalls sehr arbeitsintensiv, so dass das Abendessen kaum vor 20 Uhr, teilweise noch später eingenommen wurde.
Bei dem Sonntagsausflug nach Sankt Joseph (gehört zum Kloster, liegt ca. 3 km entfernt) erfolgte die Besichtigung der seit dem 10.05.2013 in Betrieb genommenen Abfüllanlage für das dortige Quellwasser. Bei dieser Gelegenheit erwähnten die Brüder auch die staatlichen Auflagen, die manuelle Produktion innerhalb von 6 Monaten auf maschinelle Abfüllung umzustellen. Da hieran die Lizenz geknüpft ist, stellt dies zurzeit das Hauptproblem für das Kloster dar. Investoren bzw. erschwingliche Angebote für Abfüllanlagen werden dringend gesucht.
Auch in der 2. Arbeitswoche war bis zum letzen Tag ein großer Patientenandrang zu verzeichnen, und einige Operationen mussten aus Zeitmangel auf den nächsten Einsatz im September verschoben werden. Insgesamt wurden 430 Patienten behandelt und 61 Operationen durchgeführt. Den größten Anteil nahmen die Kataraktoperationen ein, daneben wurden Pterygien, Entropien, Sekundärimplantationen, Nachstardiscissionen, Pupilloplastiken, Hornhautnaht, eine Enucleation und eine Abszess-Spaltung durchgeführt. Es wurden 77 Brillen ausgegeben, von denen ein Teil als Spende von der Fa. Fielmann AG dem Team mitgegeben wurde. Auf Wunsch wurde die tägliche Statistik an Mutter Melania und Pater Antonius übergeben. Die Anzahl der behandelten Patienten (430 Patientenuntersuchungen innerhalb dieser Zeit) und die damit verbundenen Einnahmen (5.402.00, 00 TS) überraschten sowohl Mutter Melania als auch die Mitarbeiter des Klosters.
Bei der Verabschiedung wurde dies speziell erwähnt und mit dem Wunsch auf weitere Einsätze verbunden. Dazu besteht natürlich die Bereitschaft, das Team für den Einsatz im September steht schon fest.
Folgend Fotoimpressionen des Einsatzes vor Ort:
15.09. – 27.09.2013
Einsatz in Puma unter Mithilfe von Dr. Georg Kleintges, Dr. Corinna Schwaiger, Optikerin Katharina Dumke und Op-Schwester Sieghild Reimann.
Einsatzbericht:
Der zweite augenärztliche Einsatz in Puma/Tansania in diesem Jahr dauerte vom 15. bis zum 27.September 2013. Unser Team bestand aus Corinna Schwaiger ( Ärztin ), Katharina Dumke ( Optikerin ) – beide erstmals in Afrika und in Puma; Sieghild Reimann (Krankenschwester) und Dr. Georg Kleintges (Augenarzt, Teamleiter) – mit Erfahrung aus früheren Jahren.
Mit sehr schwer gefüllten Taschen und Koffern landeten wir nach langem Flug mit Ethiopian Airlines mittags am 15.09. in Arusha und passierten anstandslos den nicht interessierten Zoll. Abgeholt wurden wir von Peter, einem Fahrer des Klosters, den wir nicht kannten und erst nach längerer Suche an seinem Schild „Puma – Dareda“ identifizieren konnten. Peter erwies sich als ausgezeichneter Fahrer, der uns sicher bis zum Einbruch der Dunkelheit nach Dareda brachte. Dort wurden wir mit großer Herzlichkeit von den singenden und tanzenden Kindern und den Schwestern empfangen und genossen unser erstes Abendessen in Afrika.
Am nächsten Tag wurden bis zum Mittag alle 35 mit Augenbeschwerden wartenden Patienten untersucht, Brillen und Medikamente ausgegeben und auch einige Kataraktpatienten zur Operation nach Puma bestellt – nicht alle erschienen dort. Nach einem Zwischenstopp in Gehandu (4Patienten untersucht, Teetrinken) erreichten wir am späten Nachmittag und damit einen Tag früher als vorgesehen Puma. Obwohl es schon fast dunkel war, wurden wir herzlich begrüßt und durften zu unserer Überraschung im neuen Gästehaus Zimmer beziehen. Auch wenn am ersten Abend ein Stromausfall mit Hilfe von Kerzenbeleuchtung zu überbrücken war und dann später bei Tageslicht die Inneneinrichtung der „Nasszellen“ etwas kurios anmutete – eine prima Unterkunft mit warmer Dusche!
Am Dienstag (17.9.) konnten wir in Ruhe unsere Untersuchungsgeräte auspacken und in den Ambulanzräumen aufbauen. Corinna und Katharina erhielten als „Neulinge“ jede Menge gute Ratschläge und lernten Paolo als unentbehrlichen Übersetzer und die anderen Hilfskräfte für die Sprechstunde sowie die immer mehr ausufernde Bürokratie kennen. Großes Kompliment an die beiden: sie haben toll gearbeitet! Im OP wurden die Instrumente gesichtet, vorbereitet und sterilisiert, das Mikroskop zusammengesetzt und das neue Phakogerät in Augenschein genommen. Keiner von uns hatte vorher mit diesem Gerät gearbeitet und die Bedienungsanleitung erwies sich als eher dürftig, aber es funktionierte dann doch und stellt eine erhebliche Erleichterung dar. Ebenfalls an Sieghild großes Kompliment – ohne ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Sorgfalt wäre vernünftiges Operieren nicht möglich gewesen!
Mittwoch konnten wir dann endlich richtig arbeiten: die ambulanten Patienten warteten in Schlangen, und auch im OP erschienen die ersten Patienten. Nach dem Abendessen in Gesellschaft von Pater Joseph und Pater Antonius wurde ich zu einem Vieraugengespräch gebeten: schlechte Nachricht! Neue staatliche Vorschriften verlangen, dass nicht nur Operateure, sondern das gesamte Team eine Arbeitserlaubnis/Registrierung vorweisen muss. Bis auf weiteres sollten wir lieber keine Patienten behandeln!
Von denen warteten am Donnerstag früh schon wieder eine große Anzahl vor der Ambulanz. Paolo als Übersetzer versuchte, ihnen die Situation zu erklären, aber mittags saßen immer noch etwa 35 Leute da – Mother Melania persönlich bat mich als einzigen Inhaber einer Arbeitserlaubnis, alleine mit Paolos Hilfe doch Sprechstunde zu machen. Die drei Damen des Teams verbrachten derweil einen kleinen Extraurlaub in der Umgebung des Hospitals …
Am Abend des 18.09. dann endlich die erhoffte, von Pater Antonius in umständlichsten Verhandlungen mit dem District Officer erreichte Lösung: da wir nun schon mal im Lande waren, durften wir ausnahmsweise auch arbeiten. Das geschah dann auch einigermaßen erfolgreich: insgesamt 40 Operationen (37 Katarakt, 1 Pterygium, 1 druckentlastende OP bei hämorrhagischem Glaukom bei alter Netzhautablösung, 1Austausch einer IOL ),etwa 320 untersuchte Patienten.
Wegen ungünstiger Abflugzeiten mussten wir dann schon am Donnerstag,26.09.,“schliessen“ und nach sorgfältiger Erfassung des Bestandes alles wieder verpacken und wegräumen. Nach großem Lunch mit der Klosterleitung und Abschiedsfeier wurden wir noch vor Einbruch der Dunkelheit nach Dareda und am 27.09. rechtzeitig zum Einchecken nach Arusha gefahren – dieses Mal wieder von Bruno. Sieghild und Corinna flogen nach Deutschland zurück. Für Katharina und mich ging es noch für 6 Tage nach Ruanda in die Nationalparks und zu einem Besuch der Berggorillas – fantastisch! Leider getrübt dadurch, dass uns am Tag des Abfluges noch unser Computer mit allen Statistiken und Bestandslisten gestohlen wurde. Ansonsten ohne Verluste waren wir beide am Abend des 4.Oktobers wieder daheim.
Es haben sich im Wesentlichen drei Problemkreise, die für künftige Einsätze überdacht werden müssen, gezeigt:
1. Bei der letzten Kataractoperation am 25.09. erlitt die Patientin einen Herz-Kreislauf- und Atemstillstand unbekannter Dauer, was erst nach Beendigung der OP und Entfernen der Abdeckung bemerkt wurde. Sofortige Reanimation unter großartigem Einsatz der Anästhesisten des Hospitals führte nach einiger Zeit wieder zu spontaner Herz- und Atemtätigkeit; am nächsten Morgen war die Patientin noch nicht ansprechbar. Da wir abreisen mussten, ließen wir sie in der Obhut der Medizinischen Abteilung des Hospitals zurück. Leider ist es trotz verschiedener Telefonate, e-mails und SMS bis heute nicht gelungen, Auskünfte über den weiteren Verlauf zu erhalten. Wir müssen uns sehr ernsthaft Gedanken machen, wie wir ein derartiges Geschehen in Zukunft möglichst verhindern können (z.B. Pulsoxymeter , Defibrillator).
2. Es ist abzuwarten, welche Vorschriften für den Einsatz von Teams jeglicher Fachrichtung von den tansanischen Behörden erlassen werden. Wenn JEDES Teammitglied eine Arbeitserlaubnis bzw. Registrierung vorzuweisen hätte und möglicherweise eine Einreise dann mit einem Arbeits-Visum erfolgen müsste, würde das sicher negative Folgen für die Bereitschaft zu solchen Einsätzen haben. Hierzu müssen also möglichst frühzeitig vor einem Einsatz genaue Informationen aus Tansania besorgt werden.
3. Die Preise für Brillen, Medikamente und Operationen sollten noch einmal überdacht werden. Einige Patienten haben ihre Verordnungen zurückgegeben (und sicher haben sich auch einige nicht operieren lassen), weil sie sie nicht bezahlen konnten. Das kann eigentlich nicht der Sinn eines Einsatzes sein.
Wir bedanken uns bei allen Firmen,die uns mit Sachspenden geholfen haben (Bausch und Lomb , Dr.Schmidt , Argonoptics , AMO , Piratoplast), bei „Vision for Puma“ und „Interplast Germany“ für die Übernahme der Einsatzkosten und bei allen, die uns unterstützt haben. Wir hatten aufregende und befriedigende Tage in Puma und haben viel in unseren Alltag mitnehmen können.
Dr. Georg Kleintges
Folgend Fotoimpressionen des Einsatzes vor Ort:
Einsatzbericht Tansania 09.2013 (PDF, 110 KB)
02.06. – 16.06.2012
Liebe Freunde und Sponsoren,
die Straße nach Puma über Singida ist größtenteils fertig, so verringert sich die Fahrt vom Flughafen Kilimanjaro von 9 auf 6 Stunden. In Puma wurden wir wie immer sehr freundlich aufgenommen (mein 7.Einsatz dort) und wurden im Gästehaus untergebracht. Wir haben fleißig gearbeitet, meist täglich 12 Stunden, insgesamt rund 240 Patienten untersucht, ungefähr 70 Brillen und viele Augentropfen ausgegeben und 49 Operationen durchgeführt. Davon waren 36 Katarakte, viele beidseitig überreif. Vielen Patienten konnten wir leider nicht helfen, meist Glaukome mit Opticusatrophie beidseitig.
Unser Team bestand diesmal nur aus 3 Personen, der Optikerin Julia Heymanns aus Berlin, der Operationsschwester Gabriele Bolze aus Chemnitz und mir. Helfer und Übersetzer vor Ort war diesmal Paulo Michael, dem der Lionsclub Glauchau 2011 einen 3 Monate dauernden Augenkurs finanziert hatte. Das war sehr hilfreich, Paulo hatte schon Patienten gesammelt und voruntersucht. Ich habe ihm die Finanzierung einer weiteren 2 jährigen Ausbildung zum Ophthalmic Officer ab 2013 versprochen.
Dieses Mal gab es keinen einzigen Stromausfall. Die Lage hat sich nach Aussagen der Angestellten verbessert, einzige Ausnahme im Gästehaus hatten wir fast 3 Tage kein fließendes Wasser.
Aus meiner Sicht war der Einsatz sehr erfolgreich. Wir konnten wieder vielen Menschen helfen und ich hoffe, dass Sie uns auch weiterhin hierfür tatkräftig unterstützen.
Klaus Schiller
Zeitungsbericht über den Einsatz als Download:
Presseblick vom 27.06.2012 (PDF, 516 KB)
Folgend einige Fotoimpressionen des Einsatzes vor Ort:
02.07. – 16.07.2011 und 20.08. – 03.09.2011
An den Hilfseinsätzen nahmen jeweils 4 Personen teil: 2 Augenärzte, eine Schwester und eine technische Hilfskraft. Diese Zusammensetzung hat sich auch auf vorangegangenen Einsätzen bewährt. Ein Augenarzt ist vorwiegend für die Arbeiten im Operationssaal und die Vornahme von chirurgischen Eingriffen verantwortlich und der 2. Augenarzt für die Ambulanz. Die Schwester ist primär beim Instrumentieren bei Operationen eingebunden. Der technische Helfer sucht Brillen aus unserem Vorrat der vielen gespendeten deutschen Brillen heraus, passt die Brillen an, bestimmt die Stärke der zur implantierenden Kunstlinse bei der Kataraktoperation und pflegt und repariert die Geräte, ohne die es beim Augenarzt nicht geht.
Dank der großen Hilfsbereitschaft und des Interesses an unserer Arbeit, konnten die Einsätze realisiert und viel Gutes vor Ort getan werden
Dafür unseren herzlichen Dank! Auch für 2012 sind wir bereits am Planen,
und hoffen erneut zwei Einsätze finanzieren zu können.
Folgend einige Fotoimpressionen der Einsätze vor Ort: